Ab Anfang Juli beginnt der englisch-sprachige Teil unserer Reise. Entlang der Westküste der Vereinigten Staaten in Richtung Seattle.

Der Highway Nummer 1 soll so schön sein, insbesondere auf der Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco, dass ich mir gut vorstellen kann, wir werden es dabei belassen. Ein weiterer Grund spricht dafür. Freunde unserer Nachbarn erwarten uns in San Francisco. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir sehnsüchtig auf diese Einladung hinleben werden, um das Zigeunerleben für kurze Zeit zu unterbrechen, in Ruhe Zivilisation zu tanken und einmal wieder an einem ordentlich gedeckten Tisch auf richtigen Stühlen zu sitzen.

Je nach dem wie wir uns fühlen, werden wir die Reise in den Norden weiter an der Küste über Mendocino, Eureka, Coos Bay fortsetzen oder nach Straßen durch das Landesinnere suchen. Es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten, um auf der Westseite der Vereinigten Staaten von Süden nach Norden zu kommen.

Sicherlich werden wir in Portland Station machen, bevor wir in Seattle, der Traumstadt unserer Sozia, für einige Tage die Zelte aufschlagen. Was unsere Sozia an Seattle findet, kann ich bisher nicht richtig nachvollziehen. Ich weiß nur, dass die Seattlesen ihren ununterbrochenen Regen in "wet sunshine" umgetauft haben, damit das Wort "Sonne" überhaupt in ihrem Sprachschatz vorkommt. Aber vielleicht gelingt es ja, den Regen einfach zu vergessen und die Stadt bei eingebildetem Sonnenschein zu genießen.  Wie schön wäre es, es gäbe diese Fähigkeit und ich könnte sie an besonders tristen Tagen dann auch in Hamburg einsetzen.