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Tagebuch Überblick Tagebücher, wenn sie denn lesenswert sein sollen, stellen an ihre Schreiber bestimmte Anforderungen. Ich erfülle kaum eine. Man muss sich zunächst
einmal selbst und das, was man erlebt, für wichtig genug halten. Mangels
narzistischer Neigungen - meine Selbstverliebtheit hat ihre
Anstatt "Die Buddenbrocks" zu schreiben hätte Thomas Mann die Panamericana fahren sollen. Das hätte ein Tagebuch gegeben. Oder auch Kujau, der berühmte Tagebuchfälscher. Dem armen Stern wäre einiges erspart geblieben. Und ich hätte die richtigen Vorbilder gehabt. Leider waren beide keine Moppedfahrer und sicher auch völlig ungeeignet dazu. Also muss ich allein zurechtkommen. Nicht nur Franz Schubert hat eine "Unvollendete" geschrieben. Ich auch, sogar zwei. Zwei unvollendete Tagebücher. Das erste über eine Fahrradtour vor 43 Jahren von München nach Cuxhaven und zurück, das bereits auf der Höhe von Ochsenfurt endete. Und das zweite über meine Motorradtour vor 18 Jahren von Berlin nach Lome/Togo, das im Gegensatz zu mir irgendwo im Saharasand stecken blieb. Mal sehen, ob ich diesmal den Hat-Trick schaffe. So wie Michael Schumacher, nur in einer anderen Disziplin. Das Tagebuch beginnt mit dem
Countdown hier in Hamburg. Ab Buenos Aires soll es fortlaufende Berichte
geben. Ungefähr jede Woche bis zehn Tage etwas Neues. Je nachdem,
ob und wo wir Internet-Cafes, Brieftauben, Buschtrommeln oder sonstige
Provider finden, die das Ganze hier rüber mailen können.
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