1. Teilbericht 4. Etappe

Aus Cusco, dem Nabel der Welt und Hauptstadt des Inkareichs. Bevor die Spanier kamen. Ca. 400 km nordwestlich vom Titicaca-See. Nach 4 ½ Monaten Reise und 19 000 km Strecke.

In La Paz, der letzten Berichtsstation habe ich Geburtstag gefeiert. Ich habe noch nie so viele Glueckwuensche bekommen wie in diesem Jahr. Nun ueberlege ich, wo ich meinen naechsten Geburtstag feiern soll. So gut haben mir die vielen Glueckwuensche gefallen. Ich bdanke mich bei allen, die mir geschrieben haben, ganz herzlich.

Vor ungefaehr einem Jahr habe ich vor dem Kaminofen in unserem Haus in Volksdorf den Weltatlas studiert und die Route durch Peru ausgearbeitet. Nun bin ich hier und fahre sie Kilometer fuer Kilometer. Unglaublich. Manchmal kneife ich mich, um festzustellen , dass ich nicht traeume.

Wenn ich mich nicht kneife, sorgen Unwetter, Schweinekaelte, Polizeistreife, Montezumas Rache, fehlende Kanaldeckel, Bergrutsche etc dafuer, mich von der Wirklichkeit zu ueberzeugen.

Hoert sich nicht an, als ob das eine Spazierfahrt waere, die wir hier unternehmen. Ist es auch nicht. Gaby, die beste aller Sozias und seit Arequipa (s.u.) wieder mit von der Partie, schwaermt noch heute von der halben Stunde, in der sie auf Feuerland vor einem riesigen Kanonenofen langsam wieder auftaute. Das sei fuer sie bisher der schoenste Augenblick der Reise gewesen.

Schade irgendwie. Denn in den 14 Tagen, seitdem sie wieder dabei ist, hat es bereits genuegend neue Hoehepunkte aehnlicher Art gegeben. Natuerlich Eiseskaelte, in 4700 m Hoehe sogar mit Schnee links und rechts, eine ausgewachsenen Hoehenkrankheit voll im roten Bereich und einen durch Montezumas Rache bis zur Unkenntlichkeit geschwaechten Ehemann. Aber sie bleibt dabei, Feuerland war noch schoener.

Es gibt als genug zu berichten. Aber zunaechst, wie immer, die spanische Zusammenfassung.

Resumen de Cusco/Peru despues de 4 ½ meses de viaje y 19 000 km recorridos.

Lo mas importante de esta etapa es que la mejora de todas acompañantes, es decir Gaby, ha vuelto. Encontrarla en buen tiempo en el aeropuerto de Arequipa no era favcil.

Después de nuestra salida de La Paz mi sobrino Marc e yo con nuestras motos, la KTM y la Transalp, hemos visitado el lago Titicaca. La travesia del estrecho de Tiquina era bastante aventurosa. Las lanchas me parecen mejor apropiadas para transportar vacas o ovejas. No se cae tan fácilmente con cuatro pies que con dos ruedas.

Copacabana y especialmente la Isla del Sol nos gustaba mucho. Hace mucho tiempo que la epoca de los Incas ha pasado. Pero hasta hoy en esta isla reina una atmosfera pacifica, casi divina, que habia hecho antes de esta isla un centro del culto incaico.

A causa de la lluvia tenia tomar un desvio de 400 km mas para llegar seguramente a Arequipa. Aprendi esto solamente 36 horas antes de la llegada de Gaby. Pero como siempre sol y sombra se corresponden.

Tengo un nuevo amigo a quien no habria encontrado sin el desvio. Después de 430 km de viaje sin parar (excepto para gasolina) pasando tempestades, nieve, niebla etc. Llegue a Moquegua mas muerto que vivo. Tenia la impresión que Henry (ver la foto mas abajo), especialista de computadores y motociclista, me esperaba. Me ayudo a instalarme en un hotel, compartio sus pasteles con migo y me acompaño la proxima mañana a la salida de Moqugua para mostrarme el buen camino a Arequipa.

Una semana después nos encontramos de nuevo a mi vuelta al lago Titicaca y hablamos mucho de Alemania y del Peru. Aprendi mucho, entre otros que Henry ahora intercede por la organización de las elecciones del 8 de avril y que organiza una emisión de radio ( 99,8 Galaxis) cada mañana entre las 5 y las 6. El mañana de nuestra salida nos dedico la emisión con canciones que no olvidare jamas. Un regalo que vale mucho mas que un desvio de solamente 400 km.

Ahora Gaby e yo hemos llegado a Cusco que nos gusta mucho. Estamos muy impresionado del hecho, que las raíces incaicas estan tan fuertes en esta region, esta ciudad. Nos parece que estan mucho mas importantes que la influencia de los Españoles, de los conquistadores e inmigrantes.

Después de una visita del Machu Picchu, que haremos mañana, saliremos de Cusco dirección Pacifico y pasando Nasca esperamos llegar a Lima en mas o menos una semana.

Adios, hasta luego, hasta la proxima vez.

Vielen Dank fuer die Geduld. Jetzt geht es auf Deutsch weiter.

Wer Schwierigkeiten hat, am Berg anzufahren, muss nach La Paz kommen. Dichtester Wuehlverkehr auf richtig steilen Strassen, bergauf, bergab. Die Stadt mit ihren ca. 1,5 Mio Einwohnern erstreckt sich ueber ein Hoehenprofil von 4200 m (Flughafen mit dem aermlich/chaotischen El Alto) bis 2400 m (reiche Villenviertel). Bei annaehernd 2000 m Hoehenunterschied innerhalb einer Stadt ergeben sich genuegend Trainingsmoeglichkeiten. Und nicht nur das. Die Stadt scheint mir durch diese Lage besonders gekennzeichnet. Ein riesiger, widerspruechlicher Moloch, der erst aus der Ferne anfaengt, interessant und attraktiv zu wirken.

Unser naechstes Ziel war der Lago Titcaca, der von La Paz aus – wenn man sich erst einmal durch das voellig verstopfte El Alto durchgekaempft hat – in ca. 2 Stunden leicht zu erreichen ist.

Der See, achtmal grosser als der Bodensee, in 3800 m Hoehe gelegen, umrahmt von schneebedeckten Gipfeln ist einmalig. Er bestimmt das Bewusstsein, die Geschichte und die Kultur direses Teils des Altiplanos.

Marc und ich hatten uns als Standort das Staedtchen Copacabana, ein Wallfahrtsort aus dem 16./17. Jahrhundert, auf einer Halbinsrel am Ostende des Sees gelegen, ausgewaehlt. Der wegen seiner zweibeinigen Naturschoenheiten beruehmte Strand in Rio de Janeiro verdankt seinen Namen uebrigens diesem Staedtchen, genauer gesagt, dem Geluebde eines portugiesischen Seemanns, der an dem Ort seiner Rettung eine Kapelle zu Ehren der Jungfrau von Copacabana erbauen wollte.

Selbst wenn man hier auf Asfaltstrassen unterwegs ist und glaubt, sich einmal erholen zu koennen, bleibt man von artistischen Einlagen nicht verschont. Die erste Pruefung erwartete uns auf der Holzfaehre ueber die Seeenge von Tiquina. Nachdem ich auf der Glitschfaehre nach Punta Arenas bereits einmal zu Boden gegangen war, habe ich zu Holzfaehren ohnehin ein gespanntes Verhaeltnis. In diesem Fall wurde es nicht dadurch besser, dass sie ueber das Bootsgerippe nur einige Planken gelegt hatten, um das eintretende Wasser besser herausschoepfen zu koennen. Und auch nicht dadurch besser, dass man auf diesen Planken drehen musste, um mit Balance und am Schluss mit Schmackes wieder ans rettende Ufer zu kommen.

Section 2 – um in der Sprache des Trial-Sports zu bleiben – bildete die Hoteleinfahrt in Copacabana. Die Zufahrt endete ca 50 Meter vorher, dann war ein steil abfallendes Bachbett zu ueberwinden, aber so zielgenau, dass man in dem dahinter weiterfuehrenden, lenkerbreiten Fussweg nicht haengen blieb. Und ein Stueck weiter aufwaerts rechts herum rein ins Innenhoefchen. Da links von der Einfahrt nichts mehr zum Fusseln war, blieb ich einmal mehr gegenueber der Schwerkraft zweiter Sieger. Schwamm drueber.

Am naechsten Morgen besuchten wir den Ursprung von Sonne, Mond und Sternen, die Isla del Sol, heilige Insel aus der Inkazeit.

Folklore, egal ob die "Tiroler Holzhackerbuam" oder wie hier "El condor pasa" kann ziemlich nervig sein. Erst recht, wenn es sich um Touristentheater handelt. Auf der Ueberfahrt zur Isla del Sol war das etwas anderes. Der Bootsmann und sein Sohn uebten auf ihren Sicu-Floeten, kaum zu hoeren durch den Motorlaerm.

Viele schwaermen von der Ilsa del Sol , ich auch. Es geht eine besondere, eine besonders friedliche Atmosphaere von ihr aus. Am besten, man steigt aus einer der Buchten, in denen die Segelboote zum Fischen liegen,

zu dem Bergruecken auf, von dem man in jede Richtung auf den Titcacasee hinuntersehen kann. Ich habe mir dort oben einen windgeschuetzten Platz inmitten duftender Straeucher gesucht und einen ganzen Nachmittag lang getraeumt. Es war, als ob die Zeit stehen geblieben waere.

Zwei Tage spaeter folgte einer der haertesten Tage in meinem Motorradfahrerleben. Und das kam so.

Die beste aller Sozias sollte am 28. Februar mittags in Arequipa landen. Ich wollte am Westufer des Titicacasees entlang die letzten 250 km von Juliaca aus am 27. bewaeltigen, auf einer im Plan als alsfaltiert ausgewiesenen Hauptverkehrsstrecke. Alles April, April. Die Hauptverkehrsstrecke war eine ueble Schlaglochpiste und in der Regenzeit wegen der grossen Risiken nur wenig befahren. Die asfaltierte, von Bus- und Transportunternehmen genutzte Alternative, eine bisher in keinem Plan verzeichnete neue Strecke von Bolivien zum Pazifik, war ueber 400 km laenger.

Am 27. startete ich um sieben. Um zehn hatte ich bereits drei Unwetter hinter mir. Um eins stoppte mich eine Polizeistreife wegen Geschwindigkeitsueberschreitung.

Wenn man die beste aller Sozias vom Flughafen abholt, ist Luegen erlaubt. Anstatt der einhundertzehn bis einhundertzwanzig gab ich nur achtzig zu und tippte zum Beweis auf den Tachometer. Die Polizisten logen auch, behaupteten, sie haetten mich mit fuenfundachtzig gestoppt und tippten ihrerseits zum Beweis auf meinen Tachometer. Nachdem wir lange genug hin und her getippt hatten, kam es zur Strafhoehe. 250 Soles gleich ca. 70 US $. Ich erewiderte, das kaeme nicht in Frage, so viel Geld haette ich gar nicht. Im Uebrigen muesste ich weiter, meine Frau in Arequipa vom Flughafen abholen. Das eroeffnete ein weites Feld an neuem Gespraechsstoff.

Als wir mit den Familienproblemen durch waren, kamen sie auf die Strafe zurueck. Ich sollte ihnen fuer ihren Polizeiwagen Benzin kaufen. Abgelehnt. Ich sollte 50 km zurueck in den letzten Ort und US $ in Soles wechseln. Ebenfalls abgelehnt. Nun war ich an der Reihe. Ich schlug vor, wir sollten uns den Betrag, den ich in Soles dabei hatte, naemlich 50 Soles, teilen. Da sie nicht rausgeben konnten, waren sie mit 20 zufrieden und ich durfte 30 behalten. Danach verabschiedeten wir uns voneinander wie Freunde.

Mir ist diese Geschichte mehr wert, als die ca 12 Mark, die sie gekostet hat.

Gegen 3 Uhr war ich auf einer Passhoehe in knapp 4800 m und ploetzlich in einer Schweinekaelte. Damit nicht genug, war auf der anderen Seite dichteste Suppe. Sichtweiten zwischen 5 und 10 Metern. Es war so wenig zu sehen, dass ich nicht wagte anzuhalten, aus Sorge, nachfolgende Busse und LKWs wuerden genausowenig sehen und mich ummangeln. Von Standstreifen oder Raststaetten ohnehin keine Spur. Die nachfolgende Nebelfahrt dauerte ungefaehr 2 Stunden. Ich wurde vor lauter Kaelte so atemlos, dass ich keuchte wie ein Tausendmeterlaeufer. Den Rest der Fahrt bis zum Talort Moquegua in 1300 m Hoehe habe ich nicht mehr deutlich in Erinnerung.

Aber dort unten wartete bereits mein Schutzengel auf mich. Er hatte sich diesmal als Honda-Fahrer verkleidet, winkte mich an den Strassenrand, brachte mich zum naechsten Hotel und versorgte mich mit frischem Gebaeck. Ich hatte, abgesehen von einmal Tanken und einmal Polizei, mehr als 10 Stunden ununterbrochen auf dem Bock gesessen und war fertig.

Henry, mein Schutzengel aus Moquegua, holte mich am naechsten Morgen um 7 Uhr am Hotel ab, um mich durch den Ort auf die richtige Strasse nach Arequipa zu bringen.

Um halb elf war ich dort und um halb eins am Flughafen, geduscht, gekaemmt und frisch rasiert. Wir haben uns beide riesig gefreut, wieder zusammen zu sein. So lange Zeit getrennt waren wir noch nie.

Arequipa hat uns sehr gut gefallen. Es ist eine sehr schoene Stadt, ueberragt von dem Vulkan Misti, mit vielen alten, beeindruckenden Gebaeuden aus der spanischen Kolonialzeit.

Besonders sehenswert ist eine Klosterstadt, in der wohlhabende, spanische Familie seit dem 17. Jahrhundert ihre zweitaeltesten Toechter unterzubringen pflegten, damit diese fuer ihr eigenes Seelenheil und das ihrer Familie sorgen konnten. Erst um 1950 wurde die Klosterstadt fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht. Heute ist ein Teil als aktives Kloster fuer 25 Nonnen von der frueheren Klosterstadt abgetrennt, der Rest ist als Sehenswuerdigkeit zur Besichtigung freigegeben.

So interessant das alles ist, habe ich dennoch meine Schwierigkeiten damit.Als unglaeubiger Glaeubiger verstehe ich das Geschenk des Lebens anders, als dass man es hinter Klostermauern zubringen duerfte.

150 km von Arequipa entfernt liegt der Canyon del Colca, viel tiefer und laenger als der Gran Canyon in den USA.

Die Terrassenfelderan an den steilen Berghaengen haben das Tal schon zu den Zeiten der Incas zu einem landwirtschaftlichen Zentrum gemacht, das bis heute fortbesteht. Als wir das Tal besuchten, diesmal faul im Bus unterwegs, wurde noch Karneval gefeiert. Mit Musik und Taenzen, die in ihrer Gleichfoermigkeit die Feiernden in einen Trance- aehnlichen, rauschhaften Zustand versetzen.

Auf der Rueckfahrt nach Arequipa wurden wir einmal mehr mit den oertlichen Strassenverhaeltnissen konfrontiert. Ein mit Gemuese beladener LKW war in den Badewannen umgekippt, ein nachfolgender Bus, der sich vorbeizwaengen wollte, war im Schlamm haengen geblieben und technisch k.o. gegangen.

Fuer mehrere Stunden ruehrte sich nichts mehr. Als es dann wieder mit Gejohle und Geklatsche endlich weiterging, war vor lauter Dieselwolken fast nicht mehr zu sehen.

Fuer die Rueckreise von Arequipa zum Lago Titicaca nahmen wir wieder die Asfaltstrecke. In Moquegua wartete dismal kein Schutzengel, sondern Montezuma auf mich und warf mich fuer zwei Tage aufs Krankenlager. So schwach wie danach, war ich noch nie.

Aber kein Schatten ohne Sonne. So lernte ich in den zwei Tagen den peruanischen Wahlkampf um das Praesidentenamt und die Sitze im Kongress kennen. Nach der skandaltraechtigen Fujimori-Zeit – mit vollgestopften Taschen setzte sich der Praesident Perus nach Japan ab, das ihn nun als eines seiner Landeskinder vor dem peruanischen Zugriff schuetzt – bemueht sich Peru um einen Neubeginn. Peru possible.

Der Wahlkampf in Peru ist laut, in Moquegua besonders. Morgens gegen halb acht werden die Lautsprecher der verschiedenen Parteien an und auf volle Lautstaerke gestellt. Sie laufen dann ununterbrochen bis abends acht. Der meinem Krankenlager naechste Lautsprecher wiederholte sein gleichlautendes Programm alle acht Minuten. Ich kann es auswendig. Zusaetzlich zu den fest instaellierten Lautsprechen gibt es noch Lautsprecherwagen, die durch die Strassen fahren. Wenn der Krach ueberhand nimmt werden schliesslich die Tiere verrueckt. Die Hunde bellen sich die Seele aus dem Leib und die Haehne kraehen, egal welche Tageszeit gerade ist.

Es hoert sich anders an als bei uns. Aber am Ende gibt es dann doch viele Gemeinsamkeiten. Damit meine ich nicht die Bubenstuecke von Politikern. Weltweit. Gewissenlosigkeit ist nun einmal das Markenzeichen der Mehrheit dieses Berufsstandes. Ich meine die vielen Peruaner, die sich ernsthaft und engagiert fuer eine Verbesserung der Verhaeltnisse, fuer ein besseres Zusammenleben einsetzen.

Wie zum Beispiel Henry, von Beruf EDV-Kaufmann, der in der Organisation des peruanischen Wahlkampfs mitarbeitet und fuer die Einrichtung von Wahlkampfbueros in einer Region verantwortlich zeichnet. Er hat ein weiteres – wie er sagt – Hobby und moderiert im regionalen Rundfunk " 99.8 Galaxis" von 5 bis 6 die Morgensendung. Die Sendung am Morgen unserer Abfahrt widmete er uns, berichtete den Hoerern von unserer Tour und spielte fuer uns peruanische Lieder, die vom Reisen handeln. Die Tonbandaufzeichnung zu dieser Sendung schenkte er uns zum Abschied.

Zurueck am Titicacasee unternahmen wir von Puno aus einen Besuch der Schilfinseln, auf denen noch heute Nachfahren der Uru-Indigenas wohnen.

Die nachfolgende Insel Taquina ist dafuer beruehmt, dass alle Frauen spinnen. Das
nachfolgende Bild beweist, dass ich das nicht in uebertragenem Sinn meine.

Die Insel ist auch dafuer beruehmt, dass es die Maenner sind, die dort stricken.

Nach diesem Ausflug nahmen wir endgueltig Abschied vom Titicacasee und fuhren von Puno ueber Juliaca mit Zwischenstation in Sicuani nach Cusco.

Manchmal geht es auf unserer Reise schon sehr landestypisch zu. Das gilt unter anderem auch fuer die Fahrten durch Puno und Juliaca , wo die Ortsein- und Ausfahrten als Trial- Strecken ausgelegt sind, die jetzt haeufig unter Wasser stehen. Alles im Schritttempo, hautnah aneinander vorbei durch die Motsche, Rikschas, Fussgaenger, Taxis, LKWs, die Transalp mittendrin. Marktstaende im Zentimeterabstand links und rechts und Schuhputzer, die sich auf einen stuerzen, sobald diese irrwitzige Prozession einmal ins Stocken geraet.

Die Unterkuenfte sind manchmal nicht weniger landestypisch. Wie das nachfolgende Bild und das Gebaeude hinter der Steinkugel beweist, in dem wir waehrend unseres Aufenthaltes in Sicuani untergebracht waren.

Nun sitze ich in Cusco auf einem Balkon ueber der Plaza de Armas

und schreibe an meinem Bericht, waehrend unten eine grosse Demonstration der Bevoelkerung von Cusco – viele in ihrer traditionellen Indigena-Kleidung – stattfindet, gegen Privatisierung und Kommerzialisierung u.a. der zahlreichen alten Inka-Staette. Beeindruckend die Ernsthaftigkeit und solide, ruhige Organisation. In Cusco wird es besonders deutlich, dass sich die hiesige Bevoelkerung nicht mit den Spaniern, den Eroberern und den nachfolgenden Einwanderern, sondern mit den Inkas als ihren eigentlichen Vorfahren identifiziert.

Nach dem Besuch des Machu Picchu, der fuer morgen vorgesehen ist, werden wir die Reise in Richtung Pazifik ueber Nasca und Pisco nach Lima fortsetzen. Dort werden wir mit Marc wieder zusammen treffen, der vorausgefahren ist, um seine Schwester in Lima rechtzeitig in Empfang zu nehmen.

Post scriptum: Einigen Klagen, die Bilder seien zu dunkel, bin ich nachgegangen. Wenn ich den Bildschirm ganz hell stelle, sind sie es nicht. Bis auf die Minenbilder. Die Muessen so sein.





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